Alle Jahre wieder steht neben der Auswahl an Geschenkpapieren auch die Entscheidung nach einem geeigneten Weihnachtsbaum vor der Tür. Egal ob Nordmanntanne, Kiefer oder Blaufichte – die Wahl fällt nicht immer leicht. Dabei sollten wir uns aber auch immer die Frage stellen: Welchen Preis zahle ich denn wirklich mit dem Kauf einer Tanne?
Ein kurzer Exkurs zum Weihnachtsbaum.
Der Brauch des Weihnachtsbaumes reicht viele Jahrhunderte zurück. Durch das kräftige Grün galten Zweige in heidnischen Kulturen als ein Zeichen für Willensstärke, Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tannenzweige wurden zur Weihnachtszeit unter anderem vor Häusern dekoriert
Auch galten Tannenzweige als Schutz vor Geister und unerwünschten Eindringlingen. Erst im 19. Jahrhundertwurden immer mehr Nadelwälder angelegt, um auch die gestiegene Nachfrage an Weihnachtsbäumen zu decken. Der heutige „Weihnachtsbaum“ bekam immer mehr Anklang.
Weihnachtsbaum-Fakten.
Laut Statista stieg die Nachfrage an Bäumen auch weiterhin. So wurden im vergangenen Jahr mehr als 29 Millionen Weihnachtsbäume verkauft – 2 Millionen davon wurden nach Deutschland importiert, um die hohe Nachfrage decken zu können.
Bei all den Zahlen fällt es schwer, die nötige Vorstellungskraft aufzubringen. Aber auch der Umweltaspekt kommt hierbei oft zu kurz. Weihnachtsbäume stellen nach den Festtagen schlichtweg ein Abfallprodukt dar. Dazu kommt: Ein Baum wächst nicht von heute auf morgen. Die meisten Bäume werden erst nach sechs bis zehn Jahren gefällt, um dann für etwa einen Monat unser Wohnzimmer zu zieren. Mit einer nachhaltigen Lebensweise hat das leider wenig zu tun.
Umso wichtiger ist die Frage, welche Alternativen es mittlerweile gibt, das Weihnachtsfest nachhaltiger und ausgeglichener zu feiern. Egal ob selbstgebastelte Bäume aus Hölzern oder Zweigen aus dem Wald: Der Fantasie sind im Grunde genommen keine Grenzen gesetzt. Damit das Fest dieses Jahr zu einem ganz besonderen wird, hier ein paar Tipps, um auch in vielen Jahren noch fröhlich zu feiern:
Für Dich vorstellbar? Es gibt Alternativen zum Weihnachtsbaum.
Mieten statt kaufen – Gib Deinem Baum ein Leben nach dem Fest!
Noch nachhaltiger, als sich einen Baum zu kaufen, ist es, sich einen Weihnachtsbaum einfach auszuleihen. Bei Anbieter:innn wie „WunderTree“ ist es möglich, den „Baum der Träume“ zu leasen. Und zwar mit Lieferung, Abholung und anschließendem Anpflanzen. Bäume bei WunderTree werden nach dem Fest im Wald gepflanzt, um die Monokulturen und die damit einhergehenden Gefahren für die Bäume, den Boden und die Umwelt zu minimieren. In regelmäßigen Berichten informieren sie darüber hinaus über den aktuellen Stand der Pflanzung. WunderTree versorgt die Regionen Potsdam und Berlin. Es gibt aber auch andere Anbieter:innen, die zum Beispiel auch Hamburg, Nürnberg, Leipzig oder Bremen beliefern.
Öko und Bio gibt es nicht nur bei Klamotten oder beim Lebensmitteleinkauf!
Auch beim Kauf von gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auf nachhaltigere Alternativen umzusteigen. Wenn ein „Leasingbaum“ nicht in Frage kommt, stellen zertifizierte Weihnachtsbäume eine mögliche Ausweichmöglichkeit dar. Diese werden ohne Pestizide hochgezogen und stammen aus anerkannt ökologischem Anbau. RobinWood hat eine Liste mit vielen Abgabeorten für Weihnachtsbäume mit bekannten Zertifizierungen zusammengestellt. Von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen oder dem Saarland – hier gibt es für jede:n einen Bio-Baum.
“Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.”
Astrid Lindgren
Nachhaltige Weihnachten – mit dem, was die Natur uns gibt.
Bei einem Waldspaziergang kann es sich richtig lohnen, einfach ein paar heruntergefallene Äste, Zweige und Kienäpfel mitzunehmen. Daraus lässt sich in einfachen Schritten ein hübsches Gesteck oder ein Weihnachtsbaum aus Stöcken basteln. Ein paar einzelne Stöcker ergeben, in Kombination mit hübschen Seilen, einen schönen Baum. Mit ein paar Kugeln und Zweigen verziert, ist er durchaus eine Augenweide.
Lieber ein Weihnachtsbaum im Wald, als in der Wohnung.
Anstatt Dir selbst einen Baum zu kaufen oder zu leihen, kannst Du auch einfach einen Baum spenden und somit unserer Umwelt etwas Gutes tun. Die Waldakademie des bekannten Försters und Autors Peter Wohlleben bietet die Möglichkeit an, einen Quadratmeter Buchenwald zu spenden. Für einen kleinen Betrag kann man hier einiges leisten – die gespendete Fläche ist dann für 50 Jahre geschützt und kann, auf Wunsch, sogar besichtigt werden. Mit der Spende erhältst Du eine Urkunde mit passenden Koordinaten zu Deinem gespendeten Quadratmeter.
Weihnachten geht auch ohne Weihnachtsbaum – dafür mit guter Dekoration.
Eine weitere Möglichkeit, Weihnachten nachhaltiger zu feiern, bieten hochwertige Weihnachtsdekorationen. Diese mögen in der Anschaffung womöglich erst einmal etwas hochpreisiger erscheinen, bieten dafür jedoch über sehr viele Jahre hinweg Leuchten und Strahlen in den Augen. Handgefertigte Krippen und Hängepyramiden zum Beispiel lassen das Weihnachtsfest noch einladender wirken und bieten einen herrlichen Glanz, auf den man sich das gesamte Jahr über freuen kann. Darüber hinaus eignet sich eine Krippe ideal auch als Weihnachtsgeschenk, kann sie doch jedes Jahr mit einer Figur erweitert werden. Hängepyramiden und Krippen werden, vor allem im Erzgebirge, handgefertigt. Aus hochwertigen Hölzern der Region zum Beispiel schnitzt Holzbildhauerin Sylvia Kalbe aus Schneeberg mit Liebe Krippen und Figuren sowie weitere Dekoration zur Advents- und Weihnachtszeit.
Abschließend sei gesagt…
…die Möglichkeiten, ein nachhaltigeres Fest zu verbringen, sind schier grenzenlos. Die Anschaffung eines Baumes sollte wohl überlegt und vorher recherchiert sein. Anstatt unserer Natur immer mehr zu nehmen, sollten wir uns auch überlegen, was wir ihr zurückgeben können. Aber ganz egal, ob mit oder ohne Baum – am Wichtigsten ist es, in den Kreisen seiner Liebsten zu feiern. Und da bietet eine herzliche Umarmung in diesen Zeiten auch einen guten Ersatz zum grünen Tannenkleid.